Erhalt von Lebensräumen

Heidelandschaften sind Ökosysteme, die durch menschliche Nutzung der Ressourcen entstanden sind und ein wichtiger Teil der Kulturlandschaft Europas. Sie entwickelten sich meist nachdem Wälder auf trockenen Standorten gerodet wurden und eine Wiederbewaldung anschließend durch Beweidung unterbunden wurde. Eine weitere Ursache ist auch die militärische Nutzung von Flächen. Beim Einsatz von Kampfmitteln entstehen häufig Feuer, die sich ausbreiten und so weite, offene Brandflächen als ideale Standorte für Heide schaffen.
In der vom Menschen unbeeinflussten Natur sind Heiden keine dauerhaft etablierten Ökosysteme, sondern nur Übergangsbiotope, die sich nach natürlichen Brandereignissen mittelfristig entwickeln, bis sie zunehmend vom Wald wieder abgelöst werden. Diese natürliche Dynamik mit ihren Katastrophen und deren Folgen, gibt es in der heutigen, anthropogen geprägten Welt nicht mehr. In der modernen Landschaft ist Heide auf die Erhaltung durch künstliche Pflege angewiesen, damit die nicht durch natürliche Sukzession verdrängt wird.

Nachdem die Besenheide als genügsame Pionierpflanze die leeren Flächen besiedelt, setzt damit auch die Bodenbildung ein. Die Bedingungen verbessern sich für viele Baumarten, wodurch sie vermehrt einwandern und die Besenheide zunehmend verdrängen. Dabei übernehmen Birken, Kiefern und Espen die Vorreiterrolle, während die Heidebestände nach einigen Jahren überaltern.

Mit zunehmender Lebensdauer verlieren die Büsche an Vitalität, sie blühen weniger intensiv und weisen hohe Anteile abgestorbener Zweige und Äste auf. Sie können kaum von jüngeren Individuen abgelöst werden, denn diese finden in der dicken Moosschicht, die sich unter den älteren Pflanzen gebildet hat, keinen freien Keimplatz. Ohnehin entwickeln sich Besenheidesamen nach einem Feuer am besten und bleiben andernfalls dormant, also in Keimruhe.

Vorhandene freie Plätze werden allerdings nicht nur von der Heide genutzt, daher müssen die Jungpflanzen mit anderen, inzwischen etablieren Arten konkurrieren. Viele von ihnen können die inzwischen im Boden befindlichen, angereicherten Nährstoffe besser nutzen als die genügsamen langsam wachsenden Zwergsträucher, und setzen sich so schnell durch.

Für die Erhaltung von Heiden ergeben sich somit drei große Aspekte:

  1. Entfernung von Bäumen;
  2. Verjüngung der Heidebestände;
  3. Reduzierung des Nährstoffangebotes im Boden.

Bilder & Text by Dr. Carsten Neumann & Anne Schindhelm, Bilder von Sebastian Hennigs